Anna Simandiraki-Grimshaw

GR/GBFellow am Tieranatomischen Theater, Berlin

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Fellow

Dr. Anna Simandiraki-Grimshaw ist internationaler Fellow im Forschungsprojekt “Die Thronfolger/Replikenwissen“ an den Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie studierte Griechische Archäologie sowie (westliche) Geschichte an der Universität Kreta (GR) und spezialisierte sich zum Bereich des Ägäischen Bronzezeitalters an der Universität Bristol (GB). Anschließend arbeitete sie in Forschungsprojekten an verschiedenen höheren und weiterführenden Bildungseinrichtungen. Ihre Forschungsinteressen richten sich auf Körperarchäologie, Keramik, Religion, Objektdatenbanken sowie Rezeptionsgeschichte, insbesondere mit Blick auf soziale Aneignungsprozesse von Archäologie.

Projekt

Replikenwissen: Die Thronfolger. 1900 gräbt der britische Archäologe Arthur Evans auf Kreta ein Sitzmöbel aus Alabaster aus, was er aus Holz nachbilden lässt. Mit dieser ersten Replik des so genannten „Throns von Knossos“ setzt dessen Verbreitungsgeschichte ein. Durch die zahlreichen Kopien in unterschiedlichen Kontexten entstanden verschiedene Objekterzählungen. Auch dienten die Repliken ihrerseits als Muster, die aufgrund der jeweiligen Vorbilder und deren Materialbeschaffenheit ein Eigenleben entwickelten.

Der Gipsabguss des „Throns von Knossos“ in der Archäologischen Sammlung der Humboldt Universität zu Berlin ist der Ausgangspunkt des Forschungs- und Ausstellungsprojekts, das die internationalen Netzwerke der Produktion und Distribution sowie die vielen Bedeutungen der Repliken aufzeigt.

Schon 1913 schenkte die Regierung Griechenlands dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag eine Replik aus Marmor als einen Beitrag zu den „Gift of Nations“. Als „Thron von Minos. König von Knossos und Richter“ ist die Kopie bis heute mit einem Mythos der Rechtsgeschichte verknüpft. In den 1960er Jahren reiste eine Nachbildung aus Holz in der BBC-Kultserie „Dr. Who“ durch Zeit und Raum. Die Geschichte der Repliken nimmt weitere Volten, denen das Fellowship auf den Grund geht. In Zusammenarbeit mit Künstler/innen und Gestalter/innen wird eine Ausstellung vorbereitet, die das Bewusstsein für die Mobilität und Differenz von Objekten bzw. Repliken in den Mittelpunkt stellt.

Das Projekt ist eine Kooperation des Tieranatomischen Theaters/Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik mit dem Winckelmann-Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Projekt „Mobile Objekte“ am Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung“.

Inform.

Tieranatomisches Theater
Humboldt-Universität zu Berlin
Campus Nord, Philippstraße 12/13
10115 Berlin

Veranst.

International Conference "Replica Knowledge: Histories, Processes and Identities"Symposium

Can a copy of an archaeological artefact be as exciting as the original? Is there “Replica Knowledge”? This interdisciplinary conference in Berlin connects international participants from museums, universities, companies and research initiatives to discuss replicas of archaeological objects. Organised by Dr. Anna Simandiraki-Grimshaw and Felix Sattler.

Mat.

Web

www.kulturtechnik.hu-berlin.de